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Andreas Vokos Miaoulis (* 1768 in Negroponte, † 23. Juni 1833 in Athen) war ein griechischer Admiral. Miaoulis war erst Matrose und erhielt den Namen Miaoulis von dem türkischen Wort miaul ("Feluck"). Nachdem er sich durch Getreidehandel ein ansehnliches Vermögen erworben hatte, ließ er sich auf Hydra nieder. 1821 schloss er sich der griechischen Revolution an und beteiligte sich mit seinem Schiff Leonidas an allen Streifzügen jenes Jahrs. Zum Oberbefehlshaber der griechischen Flotte ernannt, siegte er 5. und 6. März bei Patras sowie 20. September 1822 im Kanal von Spezzia und vernichtete am 12. Mai 1825 einen großen Teil der im Hafen von Modon liegenden feindlichen Flotte. Der Versuch, in Verbindung mit dem Admiral Sachturis gegen den Hafen von Alexandria einen ähnlichen Handstreich mit Brandern auszuführen, misslang zwar; dagegen verbrannte er am 8. Dezember 1825 eine feindliche Fregatte, kaperte mehrere Transportschiffe und nötigte Ibrahim Pascha am 8. Januar 1826 zu der für diesen unglücklichen Seeschlacht am Kap Papas. 1827 durch Lord Cochrane verdrängt, übernahm er nach der Schlacht von Navarino wieder den Oberbefehl über die griechische Flotte. Als Haupt der antirussischen Oppositionspartei gegen Kapo d'Istrias bemächtigte er sich des Hafens von Poros und verbrannte, von der russischen Flotte eingeschlossen, am 13. Aug. 1831 die daselbst liegenden griechischen Kriegsschiffe, um sie nicht der russischen Flotte überlassen zu müssen, was als eine fast landesverräterische Tat angesehen werden kann. Die Ermordung Kapo d'Istrias' am 9. Oktober 1831 schützte ihn jedoch vor Verfolgung.
Nach der Wahl des Prinzen Otto von Bayern zum König von Griechenland gehörte er zu den Huldigungsdeputierten. Bei der Organisation der Marine wurde er zum Konteradmiral, am 9. Oktober 1833 zum Seepräfekten und 5. April 1835 zum Vizeadmiral ernannt. Er starb jedoch schon kurz danach in Athen. Sein Grab am Piräeus wurde von der Regierung mit einem Denkmal geschmückt. Von seinen sechs Söhnen wurde Nikolaos Anathasios Miaoulis 1855 griechischer Marineminister, 1859 Ministerpräsident und war nach dem Sturz des Königs Otto, den er hauptsächlich durch seine Missverwaltung herbeigeführt hatte, bis 21. Februar 1863 Mitglied der provisorischen Regierung. Er starb im Mai 1867 in Paris.
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